Instandsetzung Historischer Schornstein unter Denkmalschutz
Bauherr
- Freistaat Sachsen vertreten durch das
- SIB Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
- NL Chemnitz, Sitz Freiberg
Bauwerksdaten
- Historischer Industrieschornstein, außer Betrieb Baujahr 1890
- Bauwerkshöhe 38,73 m
- Außendurchmesser 4,25-2,48 m
Leistungen
- Bauwerksprüfung nach DIN 1076 u. a. auch mit alpiner Zugangstechnik
- Datenerfassung, Bauwerksbuch
- Gutachten zur Bausubstanz mit Materialprüfungen
- Vermessung und Baugrunderkundung durch NAN
- Objektplanung
- Tragwerksplanung
- Bauüberwachung
Kurzbeschreibung
Der nicht mehr in Betrieb befindliche historische Industrieschornstein steht auf dem Gelände der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und ist ein Teil vom Lehr- und Besucherbergwerk „Reiche Zeche“.
Zum Erhalt des Denkmals wurden die tragenden Bauteile ertüchtigt und damit die Verkehrssicherheit auf dem Gelände der TU Bergakademie weiter gewährleistet.
Der freistehende Schornstein mit einem Tragrohr aus traditionellem Mauerwerk besitzt bei einer Schornsteinkopfhöhe von 457,52 m über HN eine Schafthöhe von 38,73 m über OK Gelände.
Die Oberkante des Fundamentkörpers befindet sich bei 428,415 m über HN, sodass sich eine gesamte Schaftlänge von 39,105 m ergibt. Der äußere Radius des Wandkopfes variiert zwischen 1,21 - 1,27 m, sodass ein mittlerer Außendurchmesser von 2,48 m angenommen werden kann.
Bis auf eine Höhe von 431,12 m über HN reduziert sich der Schaftaußendurchmesser von 4,25 m auf 3,83 m. Der Fußbereich wurde auf einer Länge von 2,32 m mit verstärkter Wandung ausgebildet.
Das Bauwerk wurde als freistehender Schornstein aus Ziegeln (Klinkersteinen) mit einschaligen Wänden im mauerwerksgerechten Verband errichtet. Der Schornstein ist gemäß DIN 4133 als einwandig einzustufen, da auch das Tragrohr abgasführendes Rohr war. Das Tragrohrinnere wurde im unteren Bereich mit einer gemauerten Schamottverkleidung ausgestattet.
Die nicht mehr erforderliche Schamottverkleidung wurde rückgebaut. Das tragende Mauerwerk wurde flächig saniert. Zum Erhalt des historischen Mauerwerks wurde der Schornsteinkopf mit einer hinterlüfteten Abdeckung inklusive Blitzschutz versehen. Die historische Zugangsleiter am Wandschaft wurde erhalten. Zur Revision der tragenden Bauteile wurden im Inneren und am Wandschaft außen Zugangseinrichtungen inklusive Ruhebühnen nach geltendem Regelwerk montiert.
Durch unser Büro erfolgte neben der Erkundung, Planung und Überwachung die handnahe Prüfung aller tragenden Bauteile sowohl mit alpiner Zugangstechnik, mit Kranbühne als auch unter Nutzung der neuen Zugangseinrichtungen im Rahmen der Abnahmeprüfung. Faszinierend sind bei der Höhenarbeit immer wieder die einzigartigen Ausblicke auf die Umgebung.